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Einsatz des Basetime Locator One beim Hochwasserschutz im Rahmen der Renaturierung im Rheintal (Projekt RHESI)


Die Ausgangslage
Das Projekt RHESI (rhesi.org) verfolgt die umfassende Renaturierung und den Hochwasserschutz des Alpenrheins. Das Projekt, initiiert von der Internationalen Rheinregulierung (IRR) und ausgeführt vom Rheinunternehmen, zielt darauf ab, den Hochwasserschutz zu verbessern und gleichzeitig naturnahe Flusslandschaften zu fördern. Leitung des Projekts haben René Ragettli und Max Westner.
"Beim Ausheben von Kies im Rahmen der Renaturierung können sich die Dämme setzen. Dadurch wird der Hochwasserschutz gefährdet", erklärt Ragettli die zentrale Problematik.
Ein kontinuierliches Monitoring der Dammstabilität ist daher essentiell. Klassische Methoden wie Tachymeter oder GPS-Messungen wären jedoch aufwändig und kostenintensiv gewesen – wie bereits im Projekt Hörbranz ersichtlich. Außerdem wären mit konventionellen Messmethoden niemals so dichte Ableseintervalle wie mit einem automatisierten Monitoringsystem möglich gewesen.
Lösungsansatz: Automatisierte Echtzeit-Überwachung mit Basetime Locator One
Statt wöchentlicher manueller Messungen entschied sich das Team nach längerer Suche und ausführlichen Tests für den Basetime Locator One, der eine tägliche, hochpräzise Überwachung ermöglicht. Ein wichtiges Kriterium bei der Entscheidung war das positive Feedback aus Vorarlberg bei der Hangrutschung in Hörbranz. Insgesamt 178 Empfänger wurden entlang der Dämme in Profilen installiert, ergänzt durch eine zentrale Basisstation. Diese verbessert durch kürzere Basislängen die Genauigkeiten der Messergebnisse im Vergleich zu klassischen RTK-Messungen nochmals erheblich. Das System wurde von Landmark geliefert, der österreichischen Tochterfirma von Attenberger. Diese unterstützte das Rheinunternehmen bei der Installation und Aktivierung der Sensoren schulte auch ausgiebig auf die Funktionen der zugehörigen Auswerteplattform Parvamoti.

Die Besonderheiten im Überblick
GNSS-gestütztes Monitoringsystem
Unterstützt die Satellitendaten der Systeme GPS, GLONASS, BeiDou und Galileo. Dabei werden Langzeitbeobachtungen gemacht, die anschließend gemittelt werden.
Eigenständiges Korrektursystem
Die Basisstation sendet Korrekturdaten an alle Empfänger, ein externes Referenznetzwerk (wie APOS oder SWIPOS) ist nicht erforderlich.
Höchste Präzision
Durch die Kombination aus Langzeitbeobachtung und dem Einsatz einer Basisstation wird eine Messgenauigkeit von genauer als 1 cm erreicht.
Einfache Installation
Die Empfänger werden auf Erdspieße gesetzt, die in den Boden eingeschlagen werden, mit Diebstahlsicherung versehen – komplett kabellos und mit Solarstrom versorgt.

Stabile Datenübertragung
Per integrierter SIM-Karte werden die Messdaten direkt auf die Basetime Parvamoti Online-Plattform übertragen. Im Dashboard können Alarmwerte bestimmt werden, bei deren Überschreitung alle Projektbeteiligten umgehend per Email oder SMS informiert werden.
Ablauf des Monitorings im Projektverlauf
Das Monitoring im RHESI-Projekt basiert auf einem intelligenten System aus automatisierten Messungen, Alarmfunktionen und flexibler Pegelüberwachung.
Tägliche Messung
Einmal täglich werden die Positionen aller Empfänger automatisch erfasst – auf Wunsch kann die Frequenz bei Hochwassergefahr auf bis zu 96 Messungen pro Tag (alle 15 Minuten) erhöht werden.
Integrierter Temperatursensor
Mit ihm werden Temperaturverläufe aufgezeichnet und somit temperaturbedingte Bewegungen erkannt werden.
Integriertes Alarmsystem
Die Software schlägt automatisch Alarm, sobald vordefinierte Toleranzen überschritten werden. Empfänger werden per E-Mail und SMS benachrichtigt.
Integrierte KI
Im intelligenten Alarmsystem werden Messausreißer mittels KI herausgefiltert, um so Fehlalarme möglichst zu vermeiden.
Wasserstandsmessung
Dank neu integrierter Radarmessung kann der Locator One auch den Wasserpegel des Rheins erfassen. Das Rheinunternehmen wird diese Funktion künftig bei Hochwassersituationen nutzen.
Mobilität
Bei drohendem Hochwasser bzw. Sturmflut können die Sensoren flexibel umgesetzt werden, ohne das Monitoring zu unterbrechen. Später können die Locator One wieder an die ursprüngliche Position zurückgesetzt werden und die Messreihe samt voriger Messwerte fortgesetzt werden.
Vorteile im Projektverlauf
Der Einsatz des Basetime Locator One brachte entscheidende Effizienz- und Sicherheitsvorteile für das Renaturierungsprojekt.
Sehr schnelle Installation
Kein Vermarken von Messpunkten, keine Verkabelung notwendig – Nullmessung erfolgte direkt mit den installierten Sensoren.

Zuverlässigkeit und Sicherheit
Ständige Überwachung und sofortige Alarmierung erhöhen die Betriebssicherheit signifikant.
Flexibilität
Die Sensoren können bei Bedarf schnell umgesetzt werden.
Übersichtlichkeit
Intuitive und übersichtliche Basetime Parvamoti-Webplattform, wo alle Messwerte übersichtlich dargestellt werden. Details für die einzelnen Sensoren können mit einer Vielzahl von Auswerteoptionen betrachtet werden.
Ressourcenschonend
"Die Kombination aus Zuverlässigkeit und Bedienerfreundlichkeit macht den Locator One zu unserer ersten Wahl auch für zukünftige Projekte."
(Die Projektverantwortlichen)

Innovatives Monitoring setzt neue Maßstäbe
Der Einsatz des Basetime Locator One im RHESI-Projekt hat sich als wegweisend für den modernen Hochwasserschutz erwiesen. Das System überzeugt durch:
- Genauigkeit <1 cm in Lage- und Höhe
- Kosteneffiziente Dauerüberwachung mit minimalem Personalaufwand
- Intelligente Alarmfunktionen und flexible Pegelmessung
- Plug-and-Play-Installation mit wartungsarmer Technologie
- Komplett autarkes System ohne Kabel mit Stromversorgung über integriertes Solar Panel
- Datentransfer über eingebaute SIM Karte, kein Gateway nötig